Eine Form der Philosophie In einer Zeit, in der sich die Schar der Kunstschaffenden zum Figürlichen, Abbildenden und Gesellschaftskritischen wendet, arbeitet Bisby Saludas, fast stoisch seit Jahrzehnten, genauer seit 1993 seine Zeit an einer klaren Auffassung ab. Konsequent und ohne Liebäugeln mit dem Trend, dem Gefälligen, dem leicht Konjugierbaren bleibt der Wahl-Uekermünder bei seiner »Inneren Linie«. Der Begriff der konkreten Kunst ist seit den 80ern geläufig und es ist auch der erste Zuordnungversuch, der für Thorsten Bisby Saludas Skulpturen relevant erscheint. Sicher ist aber, das die Kontexte im ausgehenden 20Jh. andere waren als heute. Damals ging es um Befreiung der Kunstschaffenden von einer all zu engen Kunstauffassung, einer Kunst die dienen sollte, den Sehgewohnheiten, und den bestehenden Strukturen. Das war eine Provokation, konkret zu arbeiten, damals, – immer noch. Doch was ist es heute? Die Zuwendung zum Geistigen in der Kunst? Sicher kann man Einiges erzählen über Raum, Innen und Außen, etc., aber die Grundlagen sind bereits in Euklids »La Stoichea« so gut vorgeführt, und verinnerlicht, das Bisbys Skulpturen nicht für Illustrationen eines Raumforschers stehen. Durch Wassily Kandinskys Werk wurde uns auch die Syntax des Punktes, der Linie und des Raumes erläutert. Und wie es kommt, das es so ist, wie es ist. Und warum das Schöne schön ist. Zu Bisbys Werk führen zwei Wege: Der eine geht über das Material, seine Qualität und den Widerstand. Das Beständige. Das zeigt sich in der Wahl seiner Materialien. Überwiegend Hartgesteine, in jüngster Zeit auch Gehölze. Steine sind Schiffe durch die Zeit und wenn jemand etwas tun möchte, was Bestand haben soll, schlägt er es in Stein. Das ist der Anfang unserer Kulturevolution. Und was es zu sagen gibt, dafür gibt es keine Alternative, für Bisby und auch wohl für Ernst Jandl. » … habe immer etwas zu sagen gehabt, und wußte, dass man es so und so und so sagen könne; und so habe er (Jandl) sich nie darum mühen müssen, etwas zu sagen, wohl aber um die Art und Weise dieses Sagens. Den indem was man zu sagen hat, gibt es keine Alternative, aber für die Art und Weise es zu sagen, gibt es eine unbestimmte Zahl von Möglichkeiten. Es gibt Dichter (Kunstschaffende), die alles Mögliche sagen, und dies immer auf die gleiche Weise. Solches zu tun habe ihn nie gereizt. Denn zu sagen gäbe es schließlich nur eines; dieses aber immer wieder, und immer wieder auf neue Weise.« Der andere Weg ist klarer und deswegen auch viel schwieriger zu sehen, weil er durch das »Geistige in der Kunst« motiviert ist. Die Skulpturen können als Mittel verstanden werden, durch die ein weiterer (geistiger) Raum eröffnet wird. Die Arbeiten strahlen eine Autonomie aus, das man sich fragt, ob es wirklich einen Betrachter braucht? Aber, die Werke berühren und erhöhen den Betrachter, ja machen eine gut tuende Aussage. Das der Natur Abgelauschte wird hier spürbar. Es scheint so zu sein, das diese Skulpturen wahrlich nichts Abbilden, – außer sich selbst und mit einer Ur-Kraft gemacht sind, mit der es die Natur auch tut. Die Anregung zu dieser Auffassung gibt Bisby Saludas mit der Betitelung seiner Werke. Die Summe der gelebten Tage. Begleittext von Ad Freundorfer, Dipl. ADBK, München Presse Textauszug: »Was bei Bisbys Arbeiten besonders Erwähnung verdient, ist die absolut handwerkliche und formale Perfektion mit der die Hartgesteine bearbeitet sind. Weder sichtbare noch haptische Abweichungen in der Logik der Form, sind in den Skulpturen des Berliners zu entdecken. Auf die Frage, wie es den möglich sei in händischer Bearbeitung eine derartige Perfektion zu erreichen antwortet Bisby: “Ich mache was ich kann, – ich sehe und fühle das.” Hinter solchen Ergebnissen steht, das sei erklärend angefügt, eine wahrlich stoische Geduld und große Willenskraft, so wendet Bisby allein für Schliff und Teilpolitur einer Arbeit aus Hartgestein über 160 Stunden Arbeitszeit auf. Somit erklärt sich auch die Wertschätzung, die der Steinbildhauer für seine Arbeiten am internationalen Kunstmarkt erhält.« yxilon – Kunstmagazin, Startup Ausgabe IV 2005 Titelgeschichte Links Nützliches Interessenvertretung http://www.kuenstlerbund-mv.org Künstlerkollegen Symposien Regionales http://www.friedrich-wagner-buchhandlung.de http://www.weitblick-bugewitz.de http://www.kulturpfad-stettiner-haff.de